Die Reifen des Fahrrads sind die einzigen Berührungspunkte mit dem Boden. Die Einstellung des Reifendrucks ist daher vor allem bei Offroad-Fahrten (MTB, Gravel) ein wichtiges Thema, da das Verhalten der Reifen einen direkten Einfluss auf das Verhalten des Fahrrads hat. Zwischen Komfort, Leistung und Straßenlage ist es wichtig, den Reifendruck anzupassen, um das beste Gleichgewicht im Gelände zu finden, je nach Ihren Erwartungen und Ihrer Praxis.
Probikeshop berät Sie bei Ihre Fahrradreifen mit dem richtigen Druck aufzupumpenDer Reifen sollte auf die spezifischen Anforderungen der wichtigsten Radsportarten abgestimmt sein (Mountainbike, Gravel, Straße, Stadt/VTC).
Welcher Reifendruck für Mountainbike-Reifen?
Bei einem Mountainbike mit Muskelkraft oder einem Elektro-Mountainbike ist die Einstellung des Reifendrucks ein grundlegendes Thema. Gut aufgepumpte Mountainbike-Reifen bieten den besten Kompromiss zwischen Komfort, Traktion und Grip. Im Gegensatz dazu beeinträchtigen schlecht aufgepumpte MTB-Reifen die Kontrolle und die Leistung des Bikes erheblich, egal wie leistungsfähig es ansonsten ist.
Einstellung des Reifendrucks bei Mountainbike-Reifen: Alle Kriterien, die Sie berücksichtigen sollten
- Das Gewicht des Fahrers ;
- Das Gelände (trocken, rollend, steinig, schlammig ...) ;
- Die Art der Montage (tubetype oder tubeless) ;
- Das Felgen- und Reifenprofil (Felgenbreite, Reifenbreite, aggressive Stollen, verstärkte Karkasse) ;
- Die Art des Mountainbikes (Muskel- oder Elektroantrieb) ;
- Das Niveau des Fahrers (aggressiv oder Freizeit).
Einstellung des Reifendrucks bei Mountainbikes: Was Sie beachten sollten
- Halten Sie sich immer an die Empfehlungen des Herstellers zum Mindest-/Maximaldruck;
- Je höher das Gewicht des Fahrers, desto höher sollte der Druck sein;
- Je größer das Volumen/der Durchmesser des Reifens, desto weniger muss der Druck erhöht werden ;
- Die schlauchlose Montage (ohne Schlauch) ermöglicht es, mit geringerem Druck zu fahren (kein Risiko eines "Snakebites" - oder einer Reifenpanne durch Einklemmen des Schlauchs);
- Wenn die Karkasse des Reifens verstärkt ist (steifer), kann er besser mit niedrigem Druck fahren;
- Planen Sie für den Hinterreifen 0,1 oder 0,2 bar mehr ein als für den Vorderreifen;
- Im Vergleich zu einem Muskel-Mountainbike (gleicher Fahrer, gleiche Praxis) benötigt ein E-Mountainbike einen höheren Luftdruck.
Einstellung des Reifendrucks bei Mountainbikes: Die richtige Einstellung finden
Abgesehen von diesen starken Ideen gibt es keinen formellen Leitfaden für den Reifendruck von Mountainbikes, der alle Profile und Praktiken abdeckt. Sie werden wahrscheinlich auf den Websites der Reifenhersteller, die Sie interessieren, genaue Ratschläge finden, aber die angegebenen Werte sind immer nur als Richtwerte zu verstehen. Die Anpassung des Reifendrucks bei Mountainbikes bleibt ein individueller Vorgang, der viel Raum für das Gefühl im Gelände lässt.
Ein guter Ausgangspunkt ist es, einen Grunddruck festzulegen, z. B. 2 bar hinten und 1,8 bar vorne. Diese erste Einstellung wird nach oben korrigiert, wenn der Fahrer überdurchschnittlich schwer ist, der Reifenquerschnitt kleiner als 2,2" ist, das Gelände eher rollend ist oder Sie mit einem Mountainbike fahren. Umgekehrt kann der Druck verringert werden, wenn der Fahrer leicht ist, der Reifen voluminös ist, eine steife Karkasse hat oder tubeless montiert ist.
Diese erste "theoretische" Einstellung wird dann in der Praxis getestet. Auf einer Teststrecke, die Ihren üblichen Fahrbedingungen entspricht, müssen Sie das Verhalten des Bikes beurteilen. Es geht darum, den besten Kompromiss zwischen Komfort, Leistung und Kontrolle zu finden und dabei vor allem Probleme mit zu geringem Luftdruck (ein Gefühl der "Unschärfe" beim Aufsetzen) und zu hohem Luftdruck (das Fahrrad prallt von Hindernissen ab) zu vermeiden. Nehmen Sie idealerweise ein Präzisionsmanometer mit und notieren Sie sich nach dem Test den gehaltenen Luftdruck.
Hier sind einige Beispiele für Reifendrücke von Mountainbike-Reifen, die Ihnen helfen sollen, Ihre eigenen Referenzwerte zu finden:
- Reifen 29" x 2.2" - Tubeless-Montage - Fahrer 74 kg: Druck vorne / hinten 1,6 bar / 1,8 bar ;
- Reifen 29" x 2.6" - Tubeless-Montage - Fahrer VTTAE 105 kg: Druck vorne / hinten 1,9 bar / 2,1 bar ;
- Reifen 27.5" x 2.0" - Schlauchmontage - Fahrer 100 kg: Druck vorne / hinten 2,4 bar / 2,7 bar.
Welcher Druck sollte für meine Gravel-Reifen gelten?
Gravel ist eine hybride Fahrweise, die zwischen Mountainbike und Straßenrad angesiedelt ist und dem Cyclocross ähnelt. Ein Gravelbike fährt auf verschiedenen Untergründen, wobei sich rollende Straßen und Pisten mit brüchigen Böden (Kieselsteine, Wurzeln im Wald) oder undichten Böden (Schotter) abwechseln können, die bei feuchtem Wetter weich und lose sind.
Die Eigenschaften der Gravel-Reifen bestimmen weitgehend die Fähigkeiten des Fahrrads auf Offroad-Geländen. Die Wahl eines Reifentyps, der für die eigene Fahrpraxis geeignet ist und ein mehr oder weniger aggressives Profil und Stollen aufweist, ist der erste Schritt. Der zweite Schritt besteht darin, diese Reifen mit dem richtigen Druck aufzupumpen.
Gravel-Reifen sind breiter als Rennradreifen (bis zu 50 mm Querschnitt, bei 650er-Reifen sogar noch mehr) und werden meist auf Trails oder Einspurstrecken gefahren. Sie ermöglichen meist eine tubeless-Montage (ohne Schlauch). Im Vergleich zu Straßenreifen werden Gravel-Reifen mit einem niedrigeren Luftdruck aufgepumpt, was sowohl den Komfort als auch die Haftung und Traktion fördert.
Einstellung des Reifendrucks bei Gravel-Reifen: Kriterien, die Sie beachten sollten
Hier finden sich die grundlegenden Kriterien für den Luftdruck von Fahrradreifen:
- Das Gewicht des Fahrers (bei Bikepacking-Konfiguration das Gewicht der Satteltaschen nicht vergessen) ;
- Der Untergrund (hart, rollend, locker, weich, nass, schlammig, Kies, steinig ...) ;
- Die Art der Montage (tubetype oder tubeless) ;
- Das Reifenprofil (Reifenbreite, Spikes).
Gravel-Fahrradreifen richtig aufpumpen
Um seine Gravel-Reifen richtig aufzupumpen, muss man sich einige grundlegende Ideen vor Augen halten:
- Beachten Sie die Herstellerangaben zu Mindest- und Höchstdruck;
- Je höher das Gewicht des Fahrers (und einer eventuellen Ladung), desto niedriger kann der Druck sein;
- Je breiter oder voluminöser der Reifen ist, desto niedriger ist der Druck;
- Eine schlauchlose (tubeless) Montage ermöglicht es, mit einem niedrigeren Druck zu fahren - Sie können mit etwa 0,5 bar zusätzlich bei einer tubetype (schlauchlosen) Montage rechnen ;
- Geben Sie hinten immer etwas mehr Druck (ca. 0,5 bar Unterschied zu vorne).
Mit einem optimalen Luftdruck kann man sein Gravelbike mit Vertrauen steuern, mehrere Stunden lang bequem auf verschiedenen Oberflächen fahren, ohne auf brüchigen Abschnitten gezerrt oder gequetscht zu werden. Da es keine Federung gibt, haben Gravel-Reifen die Funktion eines natürlichen Stoßdämpfers: Sie müssen die Bewegungen des Bodens so gut wie möglich absorbieren. Ein zu hoher Reifendruck kann auf schwierigen Wegen, auf denen Sie alle Erschütterungen des Geländes zu spüren bekommen, verheerend sein. Vermeiden Sie auch einen zu niedrigen Reifendruck, da Sie dadurch an Leistung verlieren und das Risiko eines Plattfußes oder eines Felgenschlags erhöhen.
Beim Gravel-Radfahren geht es darum, ein gutes Gleichgewicht zwischen Komfort und Leistung zu finden. Sie können sich auf einen mittleren Druck innerhalb des vom Hersteller empfohlenen Bereichs stützen, den Sie je nach Ihrem Gewicht und dem Gelände, das Sie erwartet, anpassen. Sie werden den Druck erhöhen, wenn die Strecke eher rollend ist (ca. +0,5 bar im Vergleich zum durchschnittlichen Startwert), Sie werden ihn verringern, wenn das Gelände tückisch, brüchig oder nass ist (-0,5 bar). Diese zu Beginn festgelegten Druckwerte sollten sich ändern, wenn der Test auf dem Platz nicht erfolgreich ist.
Bei Gravel-Reifen ist das Finden des richtigen Drucks eine Sache des Kompromisses, vor allem, wenn Ihre Ausfahrt nicht von einem bestimmten Thema dominiert wird (harter, rollbarer Boden / schlammiger Weg / brüchiges Gelände ...). Wenn Ihre Praxis jedoch klar definiert ist, finden Sie hier einige grundlegende Druckwerte (die Sie mit Ihrem Gewicht und der Reifenbreite verfeinern können), die Ihnen helfen, die richtige Einstellung zu finden:
- Gravel auf hartem/rolligem Untergrund: zwischen 3,5 und 5 bar (Tubeless-Montage) ;
- Gravel auf schlammigem Untergrund: ab 2 bar (tubeless).
Welchen Druck sollten meine Rennrad-Reifen haben?
Bei einem Straßenfahrrad bezieht sich die Frage nach dem Reifendruck hauptsächlich auf die Idee der Geschwindigkeit, aber man darf auf keinen Fall die Begriffe Komfort und Traktion vernachlässigen. Seit einigen Jahren geht der Trend zu breiteren Profilen (25, 28, 30 mm), die mehr Komfort bieten, ohne die Leistung zu beeinträchtigen.
Die Verbreitung von Rennradreifen mit 25 und 28 mm Querschnitt hat zu einem Umdenken in Bezug auf den Luftdruck geführt. Man fährt nun mit niedrigerem Luftdruck und vermeidet es, die Reifen voll aufzupumpen. Breitere Reifen und niedrigerer Luftdruck bringen einen deutlichen Komfortvorteil, vor allem wenn man mehrere Stunden auf schlechten Straßen fahren muss.
Alle Kriterien für den richtigen Luftdruck bei Rennradreifen
- Das Gewicht des Radfahrers ;
- Die Breite des Reifens ;
- Die Praxis des Radfahrers (Freizeit, Wettkampf) ;
- Die Art der Montage (Tubetype, Tubeless, Schlauchreifen) ;
- Die Qualität des Reifens (Ausdauer, Wettkampf) ;
- Die Straßenverhältnisse (trockene Straße, nasse Straße) ;
- Ein Sonderfall: Fahren auf gepflasterten Abschnitten.
Wie pumpe ich meine Rennradreifen richtig auf?
Der richtige Reifendruck ist eine individuelle Frage, die von Ihrem Profil, Ihrer Fahrweise, Ihrer Ausrüstung und Ihrem persönlichen Empfinden abhängt. Ein Radfahrer mit Standardgröße (um die 75 kg) kann die "10 %-Theorie" (Teilung des Gewichts durch 10) anwenden, um einen guten Basisdruck (7,5 bar) zu finden. Wer leichter oder schwerer als der Durchschnitt ist, kann den Basisdruck zwischen 7 und 8 bar anpassen. Extreme Größen sollten immer darauf achten, dass sie den auf der Seitenwand des Reifens angegebenen Mindest- und Höchstdruck nicht überschreiten. Sie können diesen Basisdruck je nach Gelände (perfekte oder schlechte Straße), Dauer oder Thema Ihrer Tour (lange/komfortable Tour, schnelle Tour mit Leistungszielen) anpassen.
Auch der Reifentyp hat einen Einfluss auf den Druck. Ein "Wettkampf"-Reifen akzeptiert immer einen höheren Druck als ein Trainingsreifen (oder "Ausdauer"-Reifen). Wenn man eine "Tubetype"-Montage als Referenz betrachtet (Reifen mit Schlauch), kann man mit einer "Tubeless"-Montage (ohne Schlauch) mit niedrigerem Druck fahren (ca. -1 bar im Vergleich zur Tubetype), während man mit Schlauchreifen den Druck erhöhen kann (ca. +1 bar im Vergleich zur Tubetype).
Wenn Sie auf nasser Straße fahren, sollten Sie den Druck Ihrer Rennradreifen senken (ca. -1 bar). Es gibt einen ganz besonderen Fall: den empfohlenen Reifendruck für das Fahren auf Kopfsteinpflaster. Auf Kopfsteinpflaster benötigen Sie gut angepasste Reifen mit einem großen Querschnitt (28, 30, 32 mm), die auch bei niedrigem Druck (zwischen 4 und 6 bar) fahren können, um die Haftung zu sichern und den Komfort zu verbessern.
Welchen Druck sollten meine Reifen für Stadt- und Geländefahrräder haben?
In der Stadt und/oder auf Feldwegen sucht man in der Regel nach Komfort. Stadt- und Trekkingräder sind meist mit einer Vorderradfederung ausgestattet, aber auch die Reifen spielen eine Rolle, um die Unebenheiten des Geländes gut abzufedern. Die Reifen von Citybikes, Mountainbikes und Trekkingrädern sind in der Regel breit und recht voluminös, sodass sie einen recht niedrigen Reifendruck akzeptieren.
Kriterien, die Sie beim Aufpumpen von City-/Trekking-/VTC-Fahrradreifen beachten sollten
- Das Gewicht des Fahrers und das Gewicht der Ladung (Satteltaschen, Kindersitz) ;
- Die Breite/das Volumen der Reifen ;
- Die Strecke: Straße, Weg, gemischt ;
- Die Wetterbedingungen: trockene oder nasse Oberfläche, extreme Kälte ;
- Der Typ des Stadt-/Wanderrads: Muskel- oder Elektrofahrrad.
Wie pumpt man die Reifen von Stadt- und Trekkingrädern richtig auf?
Zunächst einmal sollten Sie darauf achten, dass Sie den vom Hersteller zugelassenen Mindest- und Höchstdruckbereich einhalten (diese Information ist auf der Seitenwand des Reifens markiert). Anschließend sollten Sie die üblichen Kriterien prüfen: das Gewicht, das das Fahrrad trägt (Fahrer und Ladung), das Reifenprofil (Breite, Volumen) und die Art der Strecke (Straße und Radweg, Schotter- und/oder Kiesweg, gemischtes Gelände aus Straße und Weg). Anhand dieser Daten können Sie den Druck innerhalb des zulässigen Bereichs anpassen.
Sie werden immer mehr Luft aufpumpen, wenn Sie mit einem E-Bike fahren, wenn Sie ausschließlich auf Straßen und Radwegen unterwegs sind. Sie werden den Hinterreifen stärker betonen, wenn der Gepäckträger mit einer Babytrage besetzt oder mit gut gefüllten Satteltaschen beladen ist.
Ballonreifen findet man häufig bei elektrischen Citybikes, die ein besonders großes Volumen haben (über 50 mm Querschnitt). Dieser Reifentyp ist dafür vorgesehen, mit niedrigem Luftdruck um die 4 bar zu fahren.
Wie immer sollten Sie sich auf Ihr Gefühl verlassen: Wenn Ihre Reifen zu viel Luftdruck haben, spüren Sie jede Unebenheit der Straße oder des Weges und Ihre Fahrt wird schnell unangenehm werden. Bei zu niedrigem Reifendruck hingegen fehlt es dem Fahrrad an Geschwindigkeit, Wendigkeit und Reaktionsfähigkeit - und Sie werden spüren, dass sich dies negativ auf die Batterieladung bei einem E-Bike auswirkt. Vergessen Sie auch nicht, vor einer Fahrt im Regen etwas Luftdruck abzulassen (-0,5 bis -1 bar), um die Bodenhaftung zu erhalten.
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