Wie wählt man ein Freestyle BMX aus?

Die Geschichte des BMX Freestyle beginnt Mitte der 70er Jahre in den Skateparks von San Diego (Kalifornien). Inspiriert wurde die Disziplin von Bob Haro, dem "Godfather of BMX Freestyle", einer Figur, die in der BMX-Gemeinde zur Ikone wurde. Mit 17 Jahren war er einer der ersten, der sein BMX-Rad auf die Module der Skateparks warf, wo er an seinen stylischen Tricks arbeitete und sie aneinanderreihte. Durch seine Marke, seine Veröffentlichungen und seine spektakulären Vorführungen hat Haro maßgeblich zur Verbreitung der Freestyle-Fahrradkultur beigetragen.

BMX Freestyle erlebte sein goldenes Zeitalter in den 1980er Jahren. In den 2000er Jahren erlangte es durch die X Games und FISE neue Popularität, bis es schließlich bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio olympische Disziplin (in der Spezialität BMX Park) wurde.

Um mit dem Sport zu beginnen oder Fortschritte zu machen, müssen Sie Folgendes tun Ihr Freestyle-BMX gut auswählen. Hier sind alle Tipps von Probikeshop, die Ihnen bei der Auswahl helfen!

Erinnerung an die verschiedenen Praktiken des BMX Freestyle

BMX-Freestyle steht für Freiheit, Kreativität und Stil. Im Laufe der Zeit haben BMX-Fahrer ganz selbstverständlich verschiedene Ausdrucksformen erkundet. Heute ist der BMX Freestyle umfasst mehrere Disziplinen oder Spezialitäten: Park, Dirt, Flat, Street und Vert' (oder Rampe).

Der Park

Der BMX Freestyle Park (oder BMX Park), der durch die X Games und die FISE populär wurde, ist die unumgängliche Disziplin des Freestyle-Radsports. Diese Sportart wurde bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio eingeführt. Das Spielfeld ist ein speziell angelegter Park mit Modulen verschiedener Größen und Dimensionen (Funbox, Quarter, Volcano, Step-up, Wallride, Hips). Die Wettkämpfer starten zu einminütigen Sessions, in denen sie Figuren (Tricks) frei aneinanderreihen. Die Schiedsrichter vergeben für jeden Run eine Note.

Der BMX-Park ist bekannt für seine spektakulären Tricks: Tailwhip, Flair, Backflip, Frontflip, Barspin, Nothing Front Bike Flip usw. Bei den Männern wird die Disziplin vom Australier Logan Martin (zweifacher Weltmeister, Olympiasieger BMX Park) dominiert. Die Amerikanerin Hannah Roberts hat die beste Erfolgsbilanz bei den Frauen (olympische Vizemeisterin, dreifache Weltmeisterin, viermal Gesamtweltcup).

Der Dirt

BMX Dirt ist ein weiteres sehr spektakuläres Format, das bei den X Games für unvergessliche Momente gesorgt hat. Ein Dirt-Contest wird auf einem Buckelfeld veranstaltet, das entweder im Freien oder in einer Halle liegt. Die Buckel sind so geschnitten, dass sie eine große Sprungweite bieten, wobei tiefe Gruben den Absprung und die Landung voneinander trennen. Die Session ist kurz und sehr intensiv, die Tricks folgen in einem hohen Tempo aufeinander. Beim Dirt findet man die bekanntesten BMX-Tricks (doppelter oder dreifacher Tailwhip, 360 No-hand, Superman...). Dirt setzt vollen Einsatz am Start der Rampe voraus!

Die Flat

Die BMX-Flat (oder Flatland) ist eine ultratechnische Disziplin, die ihren eigenen Weltcup und ihre eigene UCI-Weltmeisterschaft hat. Sie besteht darin, auf ebenem Gelände mit dem Fahrrad Figuren auf dem Boden auszuführen, wobei das Gleichgewicht und die Rotation eine Rolle spielen. Die Flat hat eine starke künstlerische Dimension, die sie dem urbanen Tanz (Breakdance, Hip-Hop) näher bringt, sowohl im Stil als auch in der Szenografie. Beim Flat stützen sich die Teilnehmer oft auf die Pegs. Sie berühren die Reifen mit den Füßen, um das Fahrrad im Gleichgewicht zu halten.

Der Franzose Matthias Dandois ist eine feste Größe im Flat: Er erobert 2021 seinen neunten Weltmeistertitel.

Der Street

Das Street-BMX geht auf die Anfänge des Freestyle-Bikes zurück. Es ist eine alternative Praxis zum Park, die sich von allen Einschränkungen befreit. Das gesamte Stadtgebiet wird zum Spielplatz für BMX-Street-Rider, die schiefe Ebenen, Stufen, Bänke oder Mauern als Grundlage für stylische Tricks sehen. Geländer und Brüstungen dienen zum "Grinden" (Rutschen auf den Pegs).

La Rampe (Vert')

Die "Rampe" ist eine recht exklusive BMX-Disziplin, da ihre Ausübung eine große Struktur (Halfpipe) erfordert, die man nicht unbedingt in öffentlichen Skateparks findet. Die Rampe hat die Form eines "U", das mehr oder weniger hoch ist.

Die Teilnehmer begeben sich für kurze Sessions in das Innere des "U". Sie rollen von einer Seite der Rampe zur anderen und suchen bei jedem Durchgang einen Sprung. Der Rider muss die Geschwindigkeit beibehalten und bei jedem Impuls ein Maximum an Amplitude finden, um Lufttricks auszuführen.

Die größten BMX-Legenden haben auf dieser Rampe geglänzt (Mat Hoffman, Jamie Bestwick...).

Alle Kriterien für die Wahl des richtigen BMX-Freestyle-Rads

Rahmenmaterial, Größe, Ausstattung, Praxis, Niveau, Stil... Was sind die wichtigsten Kriterien für die Auswahl Ihres Freestyle-BMX?

Wählen Sie Ihr Freestyle-BMX in der richtigen Größe aus

Für einen guten Start ist die Frage des Stils wirklich zweitrangig. Sie sollten sich vor allem auf das Wesentliche konzentrieren: die Größe des Rahmens. Sie müssen sich auf Ihrem BMX wohlfühlen, um selbstbewusst zu fahren, Fortschritte zu machen und Spaß an Ihrem Freestyle zu haben. Wenn Ihr BMX zu groß ist, kann es sein, dass Sie sich schnell daran sattgesehen haben. Es ist oft ratsam, eine Nummer kleiner zu wählen, wenn Sie sich zwischen zwei Rahmengrößen befinden.

Die Länge des Top Tube (Oberrohr des Rahmens) wird verwendet, um die Größe eines Freestyle-BMX zu bestimmen. Diese Größe wird in Zoll angegeben. Achten Sie darauf, dass Sie die Größe des Top Tube nicht mit der Größe der Laufräder verwechseln (20-Zoll-Format für alle Erwachsenen-BMX).

Probikeshop bietet Ihnen folgende Größenangaben, um Ihr Freestyle BMX zu finden:

  Rahmengröße (Top Tube) Größe der Laufräder Reifengröße
1 - 1,15 m 12" 12" 12 "x2,125
1,10 - 1,25 m 16" 16" 16 "x2,10 - 16 "x2,20
1,25 - 1,35 m 17" 18" 18 "x2,10 - 18x2,35
1,35 - 1,45 m 18,5" - 19,5" 20" 20 "x2,10 - 20 "x2,40
1,45 - 1,55 m 20" - 20,20" 20" 20 "x2,10 - 20 "x2,40
1,55 - 1,65 m 20,25" - 20,30" 20" 20 "x2,10 - 20 "x2,40
1,65 - 1,75 m 20,50" - 20,75" 20" 20 "x2,10 - 20 "x2,40
> 1,75m 20,80" - 21" 20" 20 "x2,10 - 20 "x2,50

Welches Material sollte man für sein Freestyle-BMX wählen?

Die Rahmen von Freestyle-BMX bestehen immer aus Stahl. Es ist ein robustes, langlebiges und leicht zu reparierendes Material, das großen Stößen und harten Landungen besser standhält. Es gibt zwei Arten von Stahl: Hi-Ten-Stahl (High Tensile Steel) und Chromoly-Stahl (Chrom-Molybdän-Stahl, Cromo, Cr Mo).

Hi-Ten-Stahl ist günstiger, aber schwerer und weniger widerstandsfähig und wird bei BMX-Rädern der Einstiegsklasse verwendet. Chromoly-Stahl ist stärker und gleichzeitig leichter und wird nur für die besten BMX-Räder verwendet. Er ermöglicht die Herstellung von Rahmen mit dünneren und sehr widerstandsfähigen Rohren. Chromoly-Stahl hilft, das Gewicht des BMX zu reduzieren, das dadurch an Wendigkeit gewinnt.

Aluminium kann für einige Peripheriegeräte verwendet werden, z. B. für den Vorbau oder die Sattelstütze.

Welche Rahmengeometrie?

Im Großen und Ganzen ähneln sich alle Freestyle-BMX hinsichtlich des Formats (20 Zoll), der Abmessungen und des Designs. Wenn man sie jedoch im Detail betrachtet, lassen sich je nach Art des Fahrens (Flat, Street, Park...) einige subtile Unterschiede feststellen.

Flat-BMX sind die ungewöhnlichsten Modelle. Sie verwenden einen kompakten, kürzeren und niedrigeren Rahmen, der maximale Wendigkeit und genügend Platz für Tricks bietet. Die Gabel eines Flat-BMX hat in der Regel keinen Offset. Je nach Gefühl, Vorliebe und Körpergröße des Fahrers kann man aber auch ein Street-Modell für Flat-Bikes verwenden.

Die Geometrie von Street-, Park- und Dirt-BMX hat einige gemeinsame Merkmale. Sie zielen sowohl auf Wendigkeit als auch auf Stabilität ab. Der Lenkwinkel liegt immer nahe bei 75°, kombiniert mit einer Gabel, die einen Vorwärtsversatz aufweist. Die Länge der Kettenstreben variiert nur geringfügig zwischen 13" und 13,25".

Für Anfänger, Wir empfehlen Ihnen, sich für ein BMX mit einer vielseitigen Geometrie zu entscheiden, mit dem Sie die verschiedenen Freestyle-Praktiken erkunden und Ihren eigenen Weg finden können!

Welches Bremssystem für welche BMX-Praxis?

Die Stars der Freestyle-Disziplinen fahren oft ohne Bremse (Brakeless-Modus), um das Gewicht ihrer Maschine so weit wie möglich zu reduzieren.

Die BMX-Bremse ist zwar in der Ebene nur bedingt nützlich, aber im Dirt oder im Park ist sie besonders sicher, um die Geschwindigkeit nach Landungen zu kontrollieren.

Freestyle-BMX verwenden U-Brake-Bremsen, also Felgenbremsen mit Mittelzug. Die gängigste Variante beschränkt sich auf eine einzige Hinterradbremse mit einem mehr oder weniger langen Direktzug. Ab einem gewissen Niveau der Parkpraxis ist die Verwendung einer Rotorbremse unerlässlich, um Tricks wie Tailwhip oder Barspin in Betracht zu ziehen. Der Rotor ist ein Mechanismus, der es ermöglicht, den Lenker um 360° zu drehen, ohne das Bremskabel zu beeinträchtigen.

Die Räder des Freestyle-BMX: Ein- oder doppelwandig?

Freestyle-BMX sind mit ein-, zwei- oder dreifachwandigen Aluminiumfelgen ausgestattet. Die Wahl des Felgentyps hängt davon ab, wie viel Sie fahren und wie stark Sie sich engagieren.

Verstärkte doppelwandige Felgen werden für fortgeschrittene Athleten empfohlen, die anfangen, gut in den Park zu fahren. Sie bieten vielseitige Laufräder mit einem guten Verhältnis zwischen Gewicht und Festigkeit, die in jeder Freestyle-Disziplin eine materielle Sicherheit darstellen. Dreifachwandige Felgen sind eher den extremsten Praktiken (BMX Dirt) vorbehalten.

Komponenten und Zubehör für Freestyle-BMX

Je nachdem, welche Sportart Sie ausüben, muss Ihr Freestyle-BMX eine mehr oder weniger spezifische Ausstattung aufweisen.

Man denkt sofort an Pegs, das typische Zubehör für BMX Flat und BMX Street. Sie bestehen aus Kunststoff, Stahl oder Aluminium, Pegs sind Verlängerungen, die an den Radachsen angebracht werden. Bei Flatbikes kann man damit die Füße abstellen, um auf dem Vorderrad oder dem Hinterrad zu balancieren. Im Street-Bereich werden die Pegs zum "Grinden" (Rutschen) auf Straßenmöbeln verwendet.

Park- und Street-BMX können einen Hinterradnabe Kassette oder Freecoaster. Im Gegensatz zur Kassettennabe ermöglicht die Freecoaster-Nabe das Rückwärtsfahren, ohne das Tretlager anzutreiben. Die Entscheidung für diese Art von Ausrüstung ist für jeden BMX-Fahrer ab einem bestimmten Fahrniveau zwingend erforderlich.

Wenn Sie vorhaben, Dirt-BMX auszuprobieren, sollten Sie sich für ein Modell mit vielseitigen Reifen entscheiden, deren Stollen einen guten Halt auf Unebenheiten garantieren.

Bei einem BMX-Rad hat die Qualität der Lager einen direkten Einfluss auf die Haltbarkeit. Versiegelte Lager haben eine längere Lebensdauer als einfache Lager.

Welche Ausrüstung sollte man zum Freestyle-BMX fahren?

Bei Ihrer BMX-Ausrüstung empfehlen wir Ihnen, sowohl in der Lernphase als auch in der Fortschrittsphase ein Maximum an Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Protektoren sind beim BMX-Fahren sehr wichtig, da Stürze zur Praxis gehören und Spuren hinterlassen können.

Der BMX-Helm

Beim Freestyle hat der BMX-Helm die Form eines Schüsselhelms oder eines Integralhelm.

Mit seinem für den Stadtsport typischen, flächendeckenden Design bietet der Schalenhelm einen wirksamen Schutz für den Schädel, ist aber gleichzeitig leicht und stylisch. Der Schalenhelm wird in den weniger extremen Freestyle-Disziplinen wie Park, Street und Flat verwendet.

Der Integralhelm umschließt den gesamten Kopf des Fahrers. Er bietet ein höheres Schutzniveau, z. B. durch zusätzliche Sicherheitsvorrichtungen wie das MIPS-System (Multi directional Impact Protection System). Der Integralhelm ist für Dirt- und Rampensportarten geeignet, Hierbei führt der Fahrer Luftfiguren mit maximaler Amplitude aus.

Ellenbogenschützer, Knieschützer, Schienbeinschützer und Knöchelschützer

Die Ellenbogenschützer und Knieschoner schützen die Gelenke bei großen Stößen. Sie schützen auch vor Verbrennungen und Kratzern bei kleinen Stürzen im Park/Street.

Schienbeinschützer schützen Sie vor Pedalrückschlägen, die (sehr) böse Schläge auf das Schienbein verursachen.

Knöchel- oder Fußgelenkschützer sind besonders nützlich für Fahrer mit schwachen Knöcheln. Sie sorgen für Sicherheit bei großen oder missglückten Landungen und stabilisieren den Halt auf dem Pedal oder auf dem Boden. Knöchelschützer verringern das Risiko von Verstauchungen.

Handschuhe

Die lange Handschuhe haben in erster Linie die Aufgabe, die Handflächen bei einem Sturz zu schützen. BMX-Handschuhe sind auch darauf ausgelegt, den Griff an den Lenkergriffen zu sichern.

Schuhe für Freestyle-BMX

Wir empfehlen eher feste Schuhe mit einer dicken Sohle, die aus Gummi besteht. Die gerillte/geprägte Sohle (Typ Vans) sorgt dafür, dass Sie gut auf dem Pedal stehen, Ihre Tricks effizienter starten und Ihre Landungen sichern.